Ener­giebun­ker

Ein Mahn­mal treibt den Stadtteil an

Ein ehemaliger Flakbunker wurde im Rahmen der IBAIBA Internationale Bauausstellung Hamburg zum Energiebunker umgebaut. Durch eine intelligente Verknüpfung unterschiedlicher Energiequellen versorgt er das umliegende Reiherstiegviertel mit Wärme und speist gleichzeitig erneuerbaren Strom in das Hamburger Stromnetz ein. 2013 fertig gestellt, wurde er zum Symbol des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg.

Der ehemalige Flakbunker wurde 1943 errichtet. Er bot Schutz vor Luftangriffen, war mit seinen Flaktürmen aber gleichzeitig Teil der deutschen Kriegsmaschinerie. Im Jahr 1947 wurde das Gebäude durch eine gezielte Sprengung im Inneren völlig zerstört und machte eine weitere Nutzung für mehr als 60 Jahre unmöglich. Nur die äußere Hülle mit bis zu drei Meter dicken Wänden blieb nahezu unbeschädigt.

Heute wird hier Energie aus unterschiedlichen Quellen erzeugt: Solarenergie, Biomethan, Holzhackschnitzeln und Abwärme aus einem benachbarten Industriebetrieb. Kern des Projektes ist ein großer Wärmespeicher, der im Innern des Bunkers errichtet wurde. Heute versorgt der Energiebunker circa 3.000 Haushalte mit Wärme und rund 1.000 Haushalte mit Strom. Damit werden 95 Prozent Kohlendioxid eingespart. Als lokales Kraftwerk ist der Energiebunker auch ein Beispiel für eine dezentrale Energiepolitik, die Arbeit und Einkommen vor Ort schafft. Zudem leistet er einen weithin sichtbaren Beitrag auf dem Weg zu einer erneuerbaren Energieversorgung der Elbinseln.

Die Geschichte des Bunkers und der damaligen Bewohner des Reiherstiegviertels wird in einer kleinen Ausstellung dokumentiert. Das Café vju mit einer Terrasse in 30 Meter Höhe bietet einen einzigartigen Blick über Hamburg und den Hafen bis zu den Harburger Bergen. Das Konzept ist weltweit einmalig.

Weitere IBAIBA Internationale Bauausstellung