Ener­gie­berg Georgs­wer­der

Ei­ne Müll­de­po­nie wird zum Energieberg

Die ehemalige Deponie Georgswerder wurde zum regenerativen Energieberg und attraktiven Landschaftsbauwerk. Allein aus Windkraft und Sonnenenergie versorgt der Energieberg heute rund 4.000 Haushalte mit Strom und dient seit 2013 außerdem als Aussichtspunkt. Das Projekt ist ein Beitrag zum Leitthema Stadt im Klimawandel der IBAIBA Internationale Bauausstellung Hamburg.

Die Mülldeponie Georgswerder verursachte einen der größten deutschen Umweltskandale der 1980er Jahre und hatte erhebliche Auswirkung auf die Entwicklungen im Stadtteil Georgswerder. Viele Menschen zogen weg, bis heute hängt das Stigma von Verschmutzung und Vergiftung über dem Quartier. Nach dem Krieg wurden auf den flachen Wiesen nordöstlich von Wilhelmsburg Trümmer und Hausmüll aufgetürmt, später kamen giftige Industrieabfälle hinzu. Mit dem IBA Prozess gelang ein Spagat zwischen den besonderen Sicherheitsbedingungen der Deponie und der Nutzung des Berges für den Stadtteil. Zwar wurde der Hügel schon länger durch Windkraftanlagen zur Energiegewinnung genutzt, aber erst die IBA Hamburg machte ihn in Kooperation mit HAMBURG ENERGIE zum Energieberg und für die Öffentlichkeit zugänglich. 2011 ergänzten sie eine neue, größere Windkraftanlage und eine Photovoltaikanlage auf dem Berg. Zugleich wurde die bislang unzugängliche 45 Hektar große Fläche gesichert und als öffentliche Informationslandschaft und Aussichtspunkt entwickelt. In einem internationalen Gestaltungswettbewerb setzte sich die Idee eines Horizontwegs durch. Er ermöglicht eine beeindruckende Sicht auf die Stadt. Ein Informationszentrum berichtet über die Verwandlung der giftigen Umweltaltlast in einen Standort für regenerative Energieerzeugung. Seit 2014 wird der Energieberg durch die Stadtreinigung Hamburg betrieben.

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