Lu­ther­stadt Eisleben

Ge­mein­schafts­werk Lu­the­rstadt­um­bau

Die Lutherstadt Eisleben, einst Bergarbeiterstadt im Mansfelder Land, knüpfte für ihren Stadtumbau an das historische Erbe der Region an. Mit der IBAIBA Internationale Bauausstellung Stadtumbau 2010 regelte ein konzeptioneller Stadtumbauplan Abriss und Erhalt sowie anspruchsvollen Neubau. Ein Lutherweg verbindet nun die Wirkungsorte des Reformators Martin Luther, des berühmtesten Sohns der Stadt.

Die Lutherstadt Eisleben hatte durch den Verlust der Arbeitsplätze in der Montanindustrie jeden fünften Einwohner verloren. In der historischen Altstadt war ein Viertel der Bausubstanz ungenutzt. Das Andenken an den Reformator Martin Luther, der in Eisleben geboren wurde und gestorben ist, bot der UNESCO-Welterbestadt Anknüpfungspunkte für die Stadtentwicklung. Ein informelles Planungsgremium, das „Gemeinschaftswerk Lutherstadtumbau“, initiierte Ideen- und Konzeptworkshops, aus denen der Lutherweg hervorging. Dieser führt quer durch die Innenstadt und wartet mit überraschenden Stationen auf. Ausgangspunkt des Lutherwegs ist das Luthergeburtshaus, ein vielfach ausgezeichneter Neubau, der sich in seiner modernen Architektursprache in das denkmalgeschützte Ensemble einfügt. Im „flüsternden Garten“ können die Besucher Luther zuhören, von den Stadtterrassen lässt sich die Silhouette Eislebens bewundern und vor der Kirche St. Andreas, in der Luther vor seinem Tod predigte, lädt eine Wortbank zum Verweilen ein. Endpunkt ist das Museumsquartier am Sterbehaus Luthers. Der Stadtumbauplan integrierte die sensiblen Denkmalaspekte, nutzte aber auch den Abriss als Maßnahme der Aufwertung zugunsten neu gestalteter Freiflächen. Das Bild der Innenstadt hat sich gewandelt und das touristische Interesse an Eisleben hat sich mittlerweile spürbar erhöht.

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