Schwim­men­de Häu­ser Gei­ers­wal­de

Wohn­en auf den Wel­len

Mit der Wiedervereinigung kam in der Niederlausitz das Ende des Tagebaus und mit ihm eine neue Seenlandschaft, die das Gesicht der Region fundamental veränderte. Mit der Vision der IBAIBA Internationale Bauausstellung see für schwimmende Architektur wurde Ingenieurskunst, die sich bisher auf den Bergbau konzentrierte, nun auf die künstlichen Seen gerichtet.

Dort, wo sich der Geierswalder See befindet, wurde von 1955 bis 1972 Braunkohle gefördert. Etwa 130 Siedlungen mussten den Tagebauen ganz oder teilweise weichen, 25.000 Lausitzer verloren ihre Heimat. Der kleine Ort Geierswalde hatte Glück, die Bagger wurden vor dem Ortsrand rechtzeitig gestoppt. Das zurück gebliebene Grubenloch wurde schließlich 2004 zum künstlichen See Geierswalde geflutet.

Seit die IBA see im Jahr 2000 ihre Arbeit am Landschafts- und Strukturwandel der Lausitz begonnen hatte, warb sie für ihre Vision von schwimmender Architektur und leistete auf diesem Feld Pionierarbeit. 2003 konnten erste konkrete Entwürfe präsentiert werden. Die IBA see stellte zwei Modelle, eins in Holz- und eins in Metallbauweise öffentlich zur Diskussion und schon ein Jahr später gab es erste Investoreninteressen. Doch der Baustart für den stählernen Entwurf musste immer wieder verschoben werden – trotz regem Interesse und Designpreisen: Ein schwimmendes Haus stellte die beteiligten Behörden, Investoren, Baufirmen und auch die IBA see vor Herausforderungen, die sie bisher nicht kannten.

Eine tragfähige Lösung fand sich schließlich in der Region: Ein Metallbauunternehmer aus Finsterwalde baute zunächst zwei Prototypen an Land, vermietete diese an Urlauber und beschloss, nun in Schwimmende Häuser auf dem Geierswalder See zu investieren. Er eröffnete 2009 unter dem Namen „ar-che“ das erste schwimmende Haus, dem bereits vier weitere folgten. Neben weiteren Strandhäusern begründen diese als kleine schwimmende Siedlung Lausitz Resort den Ferienhafen und das Feriendorf Scado.

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