Stadt­teil­zen­trum und Fortbil­dungs­aka­de­mie Mont-Ce­nis Sodin­gen, Her­ne

Eine Bra­che wird Stadt­teil­zen­trum und Ener­gie­quelle

Unter dem Leitthema der IBAIBA Internationale Bauausstellung Emscher Park „Arbeiten im Park“ stand die Entwicklung neuartiger Gewerbestandorte im Vordergrund. In dieser Projektfamilie wurde unter anderem auf dem ehemaligen Zechengelände Mont-Cenis in Herne eine 30 Hektar große Brachfläche reaktiviert. Der Neubau wird seit 1999 als Fortbildungsakademie mit Gästehaus genutzt und dient mit seiner Stadtteilbibliothek, einer Bürgerbegegnungsstätte und der Bezirksverwaltung der Stadt Herne als Stadtteilzentrum.

Nach der Schließung der Zeche verlor der Stadtteil Sodingen seinen funktionalen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Mittelpunkt. Mit der Entscheidung des Landes, seine Fortbildungsakademie nach Herne zu verlegen, wurde ein entscheidender Impuls für die Stadtentwicklung gesetzt. Die Akademie war Bestandteil eines städtebaulichen Gesamtkonzeptes, das unter anderem neue Wohneinheiten und Gewerbenutzungen vorsah und die umgebende Landschaft als Stadtteilpark entwickelte. Zu Zeiten der IBA Emscher Park war es eine neue Herangehensweise, Gewerbe, Landschaft, Stadt und Kultur gemeinsam zu betrachten.

Auch mit der Gestaltung der Akademie wurden neue Wege beschritten: Nach dem Haus-im-Haus-Prinzip beherbergt eine Glashülle die verschiedenen Gebäude. Da sie ohne Regenschutz auskommen, konnten sie in einfacher Holzkonstruktion gebaut werden. Die entstandene Mikroklimahülle ermöglicht eine Reduzierung der Energie um 50 Prozent im Verhältnis zu vergleichbaren Neubauten. Das Dach ist mit circa 14.000 Quadratmetern glasintegrierten Siliziumzellen bedeckt, 1999 die größte dachintegrierte Photovoltaikanlage der Welt. Heute produzieren die Energieanlagen Mont-Cenis doppelt so viel Energie, wie die Akademie selbst verbraucht.

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