Land­schafts­park Duis­burg-Nord, Duis­burg

Ein Park neuen Typs und Bau­stein im Emscher Land­schaftspark

Das Ruhrgebiet ist eine zersiedelte Stadtlandschaft mit Autobahnen, Bahnlinien und Wasserwegen und verfügte nach dem Verlust vieler industrieller Nutzungen über riesige Freiflächen. Das Projekt des Landschaftsparks Duisburg-Nord stellt ein herausragendes Beispiel für einen neuartigen, industriell geprägten Park dar. Er zeigt, wie aus Brachen Landschafts-, Arbeits- und Lebensraum zurückgewonnen werden kann, mit hohem Freizeitwert.

Das 1985 stillgelegte und komplett erhaltene Hüttenwerk Duisburg-Meiderich mit einer über 200 Hektar großen Fläche liegt zwischen zwei Duisburger Stadtteilen. Als das Werk nach 82 Jahren geschlossen wurde, sahen der Eigentümer und die Stadt Duisburg nur geringe Chancen auf gewerbliche Neuansiedlungen am Standort. Die Umgestaltung einer Industriebrache zum Landschaftspark leitete eine bis heute einmalige Entwicklung ein und wurde zum Wegbereiter für viele andere Projekte mit alten Industrieanlagen.

Die Planung nahm Rücksicht auf die industriegeschichtlichen Zeugnisse, das Hüttenwerk blieb als Industriedenkmal erhalten. Realisiert wurde eine Mischung aus bewusst gestalteten und wilden Teilbereichen, so dass sich Vegetation spontan ausbreiten konnte. Heute haben sich Vereine die unterschiedlichen Teilbereiche des Parks angeeignet: Die meterdicken Betonmauern der ehemaligen Erzbunker werden als Klettergarten genutzt. Der Gasometer, gefüllt mit 20.000 Kubikmeter Wasser, ist ein Tauchzentrum. Wo früher der Hochofenabstich durchgeführt wurde, finden heute Theater-, Opern- und Filmveranstaltungen statt. So wurde der Park zum Beitrag für eine neue europäische Gartenkunst.

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