Block 70

Neu­bau und behutsame Erneuerung am Fraenkelufer

Im Rahmen der Kahlschlagsanierung im Berlin der siebziger Jahre war der große Block 70 in Kreuzberg zwischen Fraenkelufer und Kohlfurter Straße Herzstück der Umgestaltung. Entmietung, Leerstand und Abrisse waren bereits weit vorangeschritten, als die Arbeiten gestoppt wurden und die IBAIBA Internationale Bauausstellung-Altbau 1980/81 mit Architekten- und Bewohnerbeteiligung ein Konzept zur behutsamen Erneuerung und für Neubauten des Blocks erarbeitete.

Die Idee einer den Block querenden Straßentrasse wurde verworfen. Stattdessen wurden bereits leer geräumte Grundstücke mit Wohnbauten der Architekten Inken und Hinrich Baller neu bebaut. Weitere Neubauten und bereits leer stehende Altbauten wurden in Selbsthilfe in neuer Trägerschaft zu deutlich reduzierten Kosten errichtet oder behutsam modernisiert. Zu ihnen zählten Selbsthilfe- und Studentengruppen, gemeinnützige Träger mit sozial- und arbeitspolitischem Schwerpunkt genauso wie eine Selbstbaugenossenschaft. Trotz großen Widerstands gelang es, die Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft (GSW) – Träger des ursprünglichen Abrisskonzepts – für das neue IBA-Konzept zu gewinnen.

Die Neubauten waren 1984 fertiggestellt, parallel folgten die behutsamen Modernisierungs- und Selbsthilfeprojekte. Später wurde die vorhandene Schule erweitert, eine Kindertagesstätte gebaut sowie der Straßenraum von Admiralstraße und Fraenkelufer begrünt und revitalisiert. Das gesamte Projekt mit seiner expressiven Neubauarchitektur in Kombination mit innovativen, sozialorientierten Altbaumodernisierungen in neuer Trägerschaft ist bis heute eines der attraktivsten und wirkungsstärksten IBA-Vorhaben.

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